FREIDENKER Abend mit Georges Hallermayer


„Der neue Kampf um Afrika“ –  eine Äquidistanz  simulierende, objektiv und neutral scheinende Position – aber dennoch eine (neo)-kolonialistische Sicht auf den Kontinent, einem Objekt der Begierde wie weiland 1894 in Berlin. Doch 2013, nur zwei Jahre nach der Zerschlagung des libyschen Entwicklungsmodells und einem Jahr nach der französischen Militärmission „Barkhane“ beginnt in Afrika die Zeitenwende:

  • Kontinental – die Afrikanische Union beschließt ein panafrikanisches Entwicklungsprogramm, die „Agenda 2063“
  • Transkontinental – Südafrika tritt dem Zusammenschluss der großen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China zu BRICS bei. 

Die angestrebte Formulierung einer panafrikanischen Strategie zur Transformation der neokolonial ausgerichteten afrikanischen Wirtschaft von einem dem Weltmarkt ausgelieferten Rohstofflieferanten zu einem, der seine eigenen Ressourcen weiterverarbeitet, wird von den einzelnen Ländern nach ihren Kräften verfolgt. Die gewachsene Bedeutung Afrikas im multipolaren Kräftespiel äußert sich in nationalem Patriotismus, der den westlichen Einfluss inklusive Demokratiemodell und Lebensstil kritisch hinterfragt. Eine dritte Putschwelle von in USA ausgebildeten Militärs richtet sich aktuell in Westafrika im Unterschied zu den beiden vorhergehenden Wellen in den 60er und 90er Jahren gegen den Einfluss des Westens.

Zur Person:

Georges Hallermayer ist Historiker und im Vorstand der Marx- Engels-Stiftung. Im Unruhestand schreibt er Buchbeiträge und Artikel u.a. in der „Jungen Welt“ „Rotfuchs“, „Welttrends“ „International“ (Wien). Er war im Landesvorstand der GEW Saar

gewerkschaftlich und als stellv.Z


Datum/Zeit
Date(s) - 12.04.2024
19:30

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Veranstaltungsort
Villa Leon