Themenabend – 125. Geburtstag Bertolt Brecht
Walter Schmid:
Bertolt Brecht
Poet, Philosoph, Kommunist
Bertolt Brecht (1898 – 1956) war nicht nur ein Schriftsteller (Prosa, Gedichte, Dramen) wie viele andere vor und nach ihm, sondern verwandte in seinen Schriften philosophische Einsichten und berief sich immer wieder, direkt und indirekt, auf Aussagen von Marx und Engels. Eines seiner Gedichte – leider unvollendet! – trägt den Titel „Das Manifest“ und stellt die lyrische Fassung und Interpretation des „Manifest der Kommunistischen Partei“ von Marx und Engels dar.
Poet, Philosoph, Kommunist – diesen drei Komponenten des Dichters Bertolt Brecht stehen im Vordergrund des Vortrages. Die Kombination läßt sich nicht nur anhand der Brecht’schen Lyrik darstellen, sondern spielt eine wesentliche, spielt d i e Rolle in seinem – nicht sehr bekannten – Drama „Herr Puntila und sein Knecht Matti“.
Der Begriff „Knecht“ ist u. a. ein Verweis auf eine sehr berühmte Stelle in Hegels Werk „Phänomenologie des Geistes“. Er taucht bei Brecht auch am Beginn seines Gedichtes Resolution der Kommunarden (gemeint ist die Pariser Commune von 1871) auf:
In Erwägung unsrer Schwäche machtet
Ihr Gesetze, die uns knechten solln.
Die Gesetze seien künftig nicht beachtet
In Erwägung, daß wir nicht mehr Knecht sein wolln.
Bertolt Brecht war Kommunist. Er schreibt beschreibt den Kommunismus u. a. so:
Er [der Kommunismus] ist das Ende der Verbrechen.
Er ist keine Tollheit, sondern
Das Ende der Tollheit.
Er ist nicht das Rätsel
Sondern die Lösung.
Er ist das Einfache
Das schwer zu machen ist.
Im Vortrag „Bertolt Brecht – Poet, Philosoph, Kommunist“ soll versucht werden, die drei genannten Komponenten miteinander zu verknüpfen und einen Blick auf das Werk Brechts zu werfen, der fernab ist vom (schulischen) Einheitsbrei der Brecht-Interpretation.
Datum/Zeit
Date(s) - 14.07.2023
19:30
Kategorien
Veranstaltungsort
Villa Leon